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Details

PriMa+ÖV: Eine quelloffene Plattform zur Verbesserung der Mobilitätsteilhabe im ländlichen Raum

Ort:
Weißwasser für die Testphase (zukünftig Ausweitung auf den Landkreis Bautzen und Erweiterung des Testgebiets im Landkreis Görlitz)
Einwohnerzahl:
5.000 - 20.000
Themenfeld/er:
Daseinsvorsorge  
Mobilität  
Projektträger:
Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, Bautzen
weitere Projektbeteiligte:
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Technische Universität Darmstadt, Darmstadt Interlink GmbH, Niederschlesische Oberlausitz mbH
Projektlaufzeit:
November 2023 bis Oktober 2026
Projektstatus:
in Umsetzung
Gesamtkosten:
2.370.733,31 Euro (davon 71 % Fördermittel durch das BMDV)
Finanzierung/Förderung:
mFUND (BMV): 1,7 Mio. Euro; für Hochschulen: 100 % Förderung; für Unternehmen Interlink und ENO 50 % Förderung bzw. VON 40 % Förderung

Beschreibung

Im Projekt „PriMa+ÖV“ soll das bestehende Angebot des ÖPNV mit ergänzenden Fahrtangeboten von Taxiunternehmen, sozialen Fahrdiensten sowie privaten Fahrten intelligent erweitert und in einer intermodalen Tür-zu-Tür-Verbindungssuche verknüpft werden, ohne das liniengebundene ÖPNV-Angebot zu verdrängen. 

Es werden Software-Module (App, Backend) zur Erschließung, Verwaltung und Optimierung des Fahrtangebots (Zuteilung von Fahrten an Fahrdienste/Taxis, Ride-Sharing) entwickelt und in die intermodale Tür-zu-Tür-Verbindungssuche MOTIS integriert. Die Buchung ist derzeit ausschließlich über die Mobilitätsplattform möglich.

Die Auswirkungen der Angebotserweiterung auf die soziale Mobilitätsteilhabe werden begleitend evaluiert.

Projektverlauf

Im Vorgängerprojekt, dem Modellprojekt „Daseinsvorsorge in den Landkreisen Bautzen und Görlitz“, wurde die Erreichbarkeit als größtes Hemmnis der Nutzung vom regionalen ÖPNV identifiziert. In diesem Projekt wurde ein Konzept zur Schaffung einer Mobilitätszentrale entwickelt. Zur Schaffung einer Mobilitätszentrale gibt es auch einen Beschluss der Verbandsversammlung des ZVON.

Im gegenwärtigen Vorhaben hat der Verkehrsverbund mit Unterstützung der ENO, der Interlink GmbH, der HAWK und der TU Darmstadt ein Projektantrag im Förderprogramm mFUND eingereicht. Dabei wurde der Titel „PriMa+ÖV“ entwickelt.

Zu Beginn der Testphase wurden zunächst keine Fahrten verzeichnet und auch die anfangs registrierten Testnutzer standen bei der Umsetzung nicht mehr zur Verfügung. Entsprechend wurde der Kreis für potenzielle Nutzende geöffnet und für einen begrenzten Zeitraum kostenfreie Fahrten für alle angeboten. Dies führte zu einem regen Zulauf. 

Aktuell wird das Projekt ausgewertet und potenzielle Skalierungsmöglichkeiten verhandelt. Zunächst konnte in der Testphase im Raum Weißwasser festgestellt werden, dass das etablierte System funktionsfähig und stabil ist. Es haben sich bereits erste Dauernutzer für das Angebot gefunden. Die Bereitschaft seitens des Taxiunternehmens, zusätzlichen Service bereitzustellen und dafür zwei Fahrzeuge vorzuhalten, hat einen wichtigen Impuls für den Erfolg des Projekts gesetzt. Mittlerweile unterstützt ein weiteres Taxiunternehmen.

Mehrwert

Durch die innovative Mobilitätsplattform wird der Mehrwert des Projektes durch die bessere Erreichbarkeit von Alltagszielen geschaffen – auch wenn kein Bus fährt. Das Projekt trägt zur Vernetzung und zum Ausbau von Verbindungen bei.

Fazit & Ausblick

Insgesamt wurden im Projekt bisher positive Erfahrungen gemacht, da viele Synergien genutzt werden können. Im Rahmen des Projekts „PriMa+ÖV“ lagen die Herausforderungen in der Umsetzung der breiten Beteiligung zur Entwicklung des Angebotes und dann in der Motivation der Bürger, das Angebot tatsächlich zu nutzen.

Im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit zur Werbung und Information zum neuen Angebot ist stets abzuwägen, in welchem Umfang solche Testphasen beworben werden sollen. Auf der einen Seite wird eine gewisse Nutzerzahl benötigt, während auf der anderen Seite zunächst nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stehen und Engpässe zu einer Demotivation führen können.

Ab Ende September 2025 wird das Angebot auf das gesamte ZVON-Gebiet in den Landkreisen Bautzen und Görlitz erweitert. Das Buchungssystem zur privaten Mitnahme wird gegenwärtig von der TU Darmstadt entwickelt. Zukünftig soll auch eine telefonische Buchung ermöglicht werden.

Das Ziel für die Zukunft ist es die Plattform zu erhalten und ihre Verstetigung zu sichern, auch über den Projektzeitraum der mFUND-Förderung hinaus. Als weiterer Schritt steht daher die Gremienarbeit in den Landkreisen im Vordergrund, um die Ergänzung zum ÖPNV und den entsprechenden Bedarf bei den Nutzenden zu kommunizieren und gemeinsame Lösungen zu finden. Zudem sind weitere Unternehmen an der Integration interessiert.

Weiterführende Informationen

Kontaktdaten

Ilka Hunger
Projektleitung Prima+ÖV
ZVON (Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien
Rathenauplatz 1,  02625,  Bautzen,  Deutschland
03591 32 69 36

Zur Webseite des Projektträgers  

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