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Details

Mobility4All Mittweida

Ort:
Mittweida
Einwohnerzahl:
5.000 - 20.000
Themenfeld/er:
Mobilität  
Projektträger:
Institut für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida
weitere Projektbeteiligte:
Hochschulstadt Mittweida, Volksbank Mittweida eG, Blockchain Competence Center Mittweida, blox.move, mocci
Projektlaufzeit:
01/2021 - 01/2023
Projektstatus:
abgeschlossen
Gesamtkosten:
415.700,69 €
Finanzierung/Förderung:
„WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF)

Beschreibung

Im Projekt Mobility4All Mittweida wurden neue Mobilitätskonzepte im kleinstädtischen, ländlichen Raum entwickelt und erprobt. Das Forschungsprojekt untersuchte insbesondere, wie Sharing-Modelle auf Grundlage der Blockchain-Technologie multimodal und dezentral organisiert werden können. Fahrzeuge und Nutzer werden in der Blockchain direkt miteinander verbunden; der Informationsaustausch erfolgt nicht über eine zentrale Plattform.

Projektverlauf

Die Stadt Mittweida, die Volksbank Mittweida eG und die Hochschule Mittweida haben sich 2018 gemeinsam – und erfolgreich – als Blockchain-Schaufensterregion für eine Förderung im Rahmen der Programmlinie „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ beworben.

Mobility4All Mittweida, als ein Projekt im Cluster (eine Übersicht findet sich hier) startete 2021. Bis September 2021 wurde ein sogenannter Demonstrator (E-Scooter mit Block-Chain-Wallet-Funktion) erarbeitet. Mit Partnern wurden im Anschluss eine dezentrale Blockchain-Lösung entwickelt, die es ermöglicht, Fahrtguthaben für Nutzer abzubilden. Um die generelle Akzeptanz in der Stadt hinsichlich Sharingangebote im Mobiltätsbereich zu ermitteln, wurden 2022 während einer 4-monatigen Testphase ein klassisches E-Roller-Verleihsystem pilotiert.

Die Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft in Mittweida scheiterte, da trotz positiver Resonanz nicht genügend lokale Akteure gefunden werden konnten, die sich aktiv beteiligen wollten. Die momentanen Rahmenbedingungen oder individuellen Umstände der potenziellen Mitglieder könnten hierbei eine Rolle gespielt haben, was die Entwicklung eines nachhaltigen und effektiven Mobilitätskonzepts erschwerte.

Die Bewertung der wissenschaftlichen und technischen Erfolgsaussichten im Bereich der Blockchain-Technologie gestaltet sich aufgrund des rückläufigen Interesses in Wirtschaft und Forschung als schwierig, trotz des klaren Forschungsbedarfs für die Entwicklung marktfähiger Lösungen. Herausforderungen beinhalten die Ausbildung von Experten, die Standardisierung von Schnittstellen und Technologien sowie die Bereitstellung kosteneffizienter Entwicklungswerkzeuge.

Die Evaluierung und das Transferkonzept sind entscheidend, um die Qualität und Wirksamkeit der Projektergebnisse zu bestimmen und ihre Weiterentwicklung sowie Übertragung in neue Projekte zu gewährleisten. Das Netzwerktreffen am 13.07.2023 an der HS-Mittweida war ein Erfolg und förderte die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Mobilitätsbranche, wobei die Ergebnisse aus dem Projekt Mobility 4All in zukünftige Projekte integriert werden können, um die Mobilität in Mittweida und Umgebung zu verbessern.

Mehrwert

Mit Mobilität wurde im Projekt ein innovatives Anwendungsfeld für die Blockchain-Technologie durchdrungen. Nutzer und Fahrzeuge erhalten eigene digitale Identitäten und werden unmittelbar und dezentral miteinander verknüpft.

Alle das Fahrzeug betreffenden Informationen (Ladezustand, Verfügbarkeit, Wartungstand, etc.) können in der Blockchain transparent und beständig hinterlegt werden. Fahrzeuge können sich entsprechend selbst verwalten und Zustände und Verfügbarkeiten melden. Nutzer identifizieren sich über ihr Endgerät und können unmittelbar, verlässlich, manipulationssicher und kostengünstig Mobilitätsangebote über ein Fahrtguthaben in Anspruch nehmen. Mit den Informationen zu den Fahrzeugen und Nutzungsverhalten können Betriebsabläufe automatisiert und optimiert werden. Die kostentechnische Vorteile sind insbesondere für den ländlichen Raum attraktiv, der über eine geringere Nutzerdichte als (groß-)städtische Räume verfügt.

Eine Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und Unternehmen als Kilometersponsoren (Nutzer erhalten eine Gutschrift auf ihr Fahrtguthaben bei Inanspruchnahme lokaler Angebote) bietet zusätzlich die Möglichkeit, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Die Mobilitätsangebote können multimodal verknüpft werden; die einheitliche technische Lösung über die Blockchain ersetzt nutzerseitig die Notwendigkeit, mehrere Apps mit eigenen Anmelde- und Zahlungsprozessen zu verwenden.

Fazit & Ausblick

Zum Erfolg beigetragen hat die enge Zusammenarbeit mit regionalen bzw. lokalen Partnern. So konnte der Demonstrator gemeinsam mit dem ICM - Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. entwickelt werden. Es fand ferner ein stetiger und intensiver Austausch mit anderen Mobilitätsprojekten in der Region statt. Gemeinsam mit der bloXmove GmbH aus Bonn wurde erfolgreich das NFTicket, eine digitale Mehrfahrtenkarte, implementiert. Die 4-monatige Testphase mit einem klassischen E-Roller-Verleihsystem ist bei der Bevölkerung und den Studierenden in Mittweida sehr gut angekommen und hat viel positives Feedback erhalten.

Die Ergebnisse der Forschungsstudien bilden den Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen im Bereich ländlicher Mobilität und dienen auch der Bildung in der Mikromobilität. Die Akzeptanz von Blockchain in der Mobilitätsbranche ist entscheidend für den Erfolg dezentraler Sharing-Angebote, wobei diese Technologie noch Entwicklungsherausforderungen gegenübersteht. Die Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft in Mittweida konnte trotz positiver Resonanz nicht realisiert werden, hauptsächlich aufgrund fehlender Beteiligung lokaler Akteure. Dennoch bleibt das Konzept einer Mobilitätsgenossenschaft zukunftsrelevant und bietet Potenzial für künftige Kooperationen.

Weiterführende Informationen

Kontaktdaten

René Härtel
Projektmitarbeiter
Institut für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida (IFEM)
Heinrich-Heine-Str. 25,  09648,  Mittweida,  Deutschland
+49 (0)3727 581642

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