Details
Mobil-O-Mat Dresden
Beschreibung
Der Mobil-O-Mat ist ein innovatives und zukunftsorientiertes Beteiligungsinstrument, das im Rahmen des Dresdner Mobilitätsplans 2035+ angewandt wurde. Mit dieser digitalen Plattform lud das Amt für Stadtplanung und Mobilität die Dresdner Bevölkerung sowie Menschen aus dem Umland ein, aktiv an der Gestaltung der künftigen Mobilität mitzuwirken. Über den Mobil-O-Mat konnten Bürgerinnen und Bürger spielerisch ihre Vorstellungen für die Verkehrsentwicklung der Stadt Dresden umsetzen. Die Anwendung ermöglichte es, aus rund 50 verschiedenen Maßnahmen in acht zentralen Bereichen – darunter Fuß- und Radverkehr, Bus und Bahn, Kfz- und Wirtschaftsverkehr, vernetzte Mobilitätsangebote, elektrische Antriebe, Parken sowie Stadtentwicklung und Straßenraum – eine individuelle Kombination zu erstellen, die die Bürgerinnen und Bürger persönlich für sinnvoll erachten.
Das Besondere am Mobil-O-Mat ist, dass er die Auswirkungen jeder ausgewählten Maßnahme auf die langfristigen Ziele der Verkehrsplanung ("klimaschonende Mobilität", "sozial, gesund und sicher unterwegs", "stadtverträgliches Verkehrssystem" sowie "Erreichbarkeit und ökonomische Stabilität") simuliert.
So konnten die Teilnehmenden sehen, wie ihre Entscheidungen die gesetzten Ziele beeinflussen. Um die Planung realistischer zu gestalten, stand den Teilnehmenden ein fiktives Budget von 500 Euro zur Verfügung. Jede Maßnahme verursacht Kosten, bei einigen Maßnahmen konnten jedoch auch Einnahmen generiert werden. Sobald das Budget aufgebraucht war, endete die Planung.
Die Zielerreichung durch die gewählten Maßnahmen wurde anhand eines Farbsystems visualisiert: Je mehr Maßnahmen die gesetzten Ziele unterstützen, desto grüner wird die Anzeige. So konnten die Teilnehmenden erkennen, wie ausgewogen ihre Verkehrsplanung für Dresden ist. Dabei spiegeln die Ziele des Mobil-O-Mats, die vom Beteiligungsgremium MOBIdialog erarbeiteten und vom Stadtrat beschlossenen, 14 Leitziele für die Mobilität in Dresden wider.
Projektverlauf
Das Projekt startete im Sommer 2023 mit einem Vergabeverfahren, das die Grundlage für die Umsetzung des Beteiligungsinstruments legte. Vom 5. Februar bis zum 17. März 2024 konnten Dresdnerinnen und Dresdner sowie Umlandbewohner ihre Vorstellungen zur Mobilität im Mobil-O-Mat einbringen.
Im Anschluss wurden die Ergebnisse vom Amt für Stadtplanung und Mobilität ausgewertet. Dabei wurde untersucht, welche Maßnahmen am häufigsten oder auffällig selten gewählt wurden. Zudem wurde unter anderem detaillierter untersucht, welche Personengruppen in den verschiedenen Altersgruppen, Postleitzahlgebieten sowie abhängig vom Hauptverkehrsmittel der Teilnehmenden besonders häufig gewählt wurden.
Die Ergebnisse werden Anfang 2025 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Stadtverwaltung wird dabei detailliert aufzeigen, wie die Bürgerbeteiligung die Verkehrsplanung in Dresden mitgestaltet und welche Schwerpunkte die Dresdner Bevölkerung für die Mobilität der Zukunft gesetzt hat.
Mehrwert
Mobilität und Verkehrsplanung sind komplexe Aufgaben. Es gilt, zahlreiche Anforderungen zu koordinieren, um eine lebenswerte, klimaverträgliche und verkehrssichere Stadt zu gestalten. Ebenso vielfältig sind die Ideen und Meinungen dazu, wie die Mobilität der Zukunft in Dresden aussehen könnte.
Das Ziel der Beteiligung durch den Mobil-O-Mat war es, die Attraktivität und Akzeptanz verschiedener Maßnahmen in der Bevölkerung zu ermitteln und diese positiv zu priorisieren. Die Ergebnisse bilden eine wertvolle Grundlage für die weitere Auswahl an Maßnahmen im Rahmen des Dresdner Mobilitätsplans 2035+, der die zukünftige Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung der Stadt maßgeblich gestalten wird. Die Stadtverwaltung arbeitet hierbei eng mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Strategie zu entwickeln.
Fazit & Ausblick
Das Projekt Mobil-O-Mat stieß auf großes Interesse bei den Dresdnerinnen und Dresdnern. Nicht zuletzt dank des spielerischen Ansatzes konnten viele Bürgerinnen und Bürger thematisch mitgenommen werden und erhielten einen fachlichen Einblick in die Verkehrsplanung. Insgesamt wurde der Mobil-O-Mat 8.400 Mal aufgerufen, davon haben 6.622 Personen ihre persönliche Maßnahmenkombination übermittelt.
Auch in anderen Städten und Gemeinden findet das Projekt großen Anklang, da auch diese Kommunen Mobilitätspläne entwickeln und vor der Herausforderung stehen, ihre Bevölkerung bestmöglich in den Prozess einzubeziehen.
Die Resultate aus dem Beteiligungsverfahren dienen als wichtige Grundlage für die Verkehrsentwicklungsplanung in Dresden und die Bewertung geeigneter Maßnahmen im Dresdner Mobilitätsplan 2035+ mit Blick auf die Entwicklung eines Vorzugsszenarios.