Details
Kostenloses WLAN in sächsischen Gemeinden
Beschreibung

Im Rahmen des europäischen Förderprogramms WiFi4EU wurden sächsische Gemeinden beim Ausbau kostenloser WLAN-Infrastruktur unterstützt. Ziel ist es, Anwohnern und Touristen einen zeitgemäßen Internetzugang zu ermöglichen – insbesondere an Orten, an denen der Mobilfunk nur unzureichend verfügbar ist. Voraussetzung für die Teilnahme war ein bestehender Glasfaseranschluss mit mindestens 30 Mbit/s. Die geförderten Hotspots sind Teil eines europaweiten Netzwerks, das unter dem Motto „Einmal registrieren – überall surfen“ eine einheitliche, niederschwellige Nutzung erlaubt. Die Zuwendungsempfänger können auch bestehende öffentliche Netze erweitern oder bereits vorhandene Netze einem Update unterziehen.
Projektverlauf
In den sächsischen Gemeinden wurden, wie beispielsweise in Malschwitz (in Kooperation mit Großdubrau und Radibor) entlang touristisch frequentierter Wege wie dem Spree-Radweg, Hotspots an öffentlichen Orten eingerichtet – vom Dorfplatz bis zur Feuerwehr.
Rosenbach/Vogtl. integrierte das Netzwerk ebenfalls im touristischen Bereich am Höhlenpark an der Drachenhöhle, auch wenn hier Skepsis gegenüber öffentlichen Netzwerken und den hohen Anschlusskosten bestanden.
Auch die Stadt Markneukirchen setzte das Projekt mit zwei Ausbaustufen erfolgreich um. Zunächst wurden sieben Standorte vollständig durch WiFi4EU gefördert und anschließend vier weitere in Partnerschaft mit der innosaxess GmbH und weiteren regionalen Umsetzungspartner realisiert. Teilweise wurden Standorte mittels Richtfunk an das Breitbandnetz angeschlossen.
Mehrwert
Das Projekt liefert einen konkreten Beitrag zur Daseinsvorsorge, indem es kostenloses, schnelles Internet für alle sozialen Gruppen bereitstellt. Es verbessert die Aufenthaltsqualität, unterstützt einen barrierefreien Zugang zu digitalen Verwaltungsdiensten und ermöglicht die Entwicklung digitaler touristischer Angebote wie z. B. Landing Pages mit Veranstaltungsinformationen.
In Markneukirchen etwa wurden seit Projektstart über 70.000 Logins verzeichnet – ein Indikator für die hohe Nachfrage. Gemeinden können ihre Online-Präsenz stärken und u. a. kulturelle Angebote digital sichtbarer machen. Gleichzeitig werden Mobilfunklücken teilweise kompensiert, auch wenn der vollständige Netzabdeckungsausbau noch aussteht.
Fazit & Ausblick
Die WLAN-Initiative hat sich vielerorts bewährt – nicht nur wegen der hohen Nutzerakzeptanz, sondern auch aufgrund ihrer Bedeutung für Tourismus und digitale Teilhabe. Trotz fehlendem Monitoring einzelner Nutzungszahlen oder bislang begrenzter Kapazitäten zur Weiterentwicklung (z. B. besagter Landing-Pages für Veranstaltungsbewerbung), ist die Verlängerung bestehender Projekte geplant. Weitere Ausbauschritte – etwa in noch unversorgten Ortsteilen oder an Einrichtungen wie Kitas – sind angedacht, jedoch mit technischen und finanziellen Hürden verbunden. Inwieweit öffentliches WLAN mittel- und langfristig ein wichtiger Baustein der digitalen Daseinsvorsorge bleibt, etwa aufgrund ausreichender Datenvolumen der Mobilfunkverträge und der steigenden Skepsis gegenüber der Sicherheit von WLAN-Hotspots, zeigt sich in der Zukunft.
Weiterführende Informationen
Kontaktdaten
Zur Webseite des Projektträgers
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