Details
Digitaler urbaner Starkregen-Zwilling und Umweltmonitoring
Beschreibung
Ziel ist es, einen digitalen urbanen Zwilling aufzubauen, mit dem eine differenzierte Warnung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit vor Starkregen und ein Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten für alle relevanten Akteure zur Risikominimierung ermöglicht wird. Für die Darstellung des Istzustands der Umwelt sollen sensorgestützt die Daten zum tatsächlich fallenden Regen sowie seine Auswirkungen so erfasst, verdichtet und online bereitgestellt werden, dass digital ein zeitnahes Lagebild entsteht. Als digitales Abbild des Istzustandes der gebauten/unbebauten Umwelt wird das interaktive, für die Öffentlichkeit intuitiv nutzbare 3D-Stadtmodell weiterentwickelt. Über die bereits vorhandenen 3D-Gebäude hinaus, wird die bisher nur als Luftbild abgebildete Oberfläche erstmals digital ausdifferenziert. Dazu wird das 3D-Stadtmodell mit typisierten Objekten zur Abbildung der grauen, blauen und grünen Infrastruktur angereichert und eine Anbindung an Fachdatenbanken vorgenommen. Zur dynamischen Gefährdungsprognose werden, neben den Sensordaten, eine radargestützte Niederschlagsanalyse sowie Modellsysteme zur Überflutungsvorhersage eingebunden
Projektverlauf
Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt schon seit mehreren Jahren verschiedene Ansätze zur Entwicklung intelligenter städtischer Quartiere. 2021 wurde ein Förderantrag für die Modellprojekte Smart Cities (MPSC) erstellt, in dessen Erstellung neben dem Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen der Stadt Dresden verschiedene Ämter sowie die TU Dresden involviert waren.
Nach Förderzusage wurde zunächst eine 1,5-jährige Strategiephase durchgeführt, an die nun seit Juli 2023 die Umsetzungsphase anschließt. Das genannte Vorhaben ist eine von insgesamt neun Maßnahmen, die für die Umsetzung im Rahmen der MPSC-Förderung vorgesehen sind.
Hierfür greifen die Projektbeteiligten auf umfangreiche Vorarbeiten im Bereich der sensorischen Erfassung von Umwelt- und Infrastrukturzuständen bzw. der Geodateninfrastrukturen (wie dem 3D-Stadtmodell) zurück.
Mehrwert
Der digitale Zwilling ermöglicht zukünftig eine verständliche Aufbereitung komplexer (starkregenbezogener) Umweltzusammenhänge für die Öffentlichkeit. Für die Verwaltung stellen die erhobenen Daten und Modellsysteme eine wichtige Grundlage für (ämterübergreifende) Entscheidungen z. B. im Städtebau oder Katastrophenmanagement dar. Gerade im Kontext des Klimawandels und der Zunahme von Extremwetterereignissen gewinnt ein systematisches und modernes Umweltmonitoring und Datenmanagement an Bedeutung.
Fazit & Ausblick
- Das Projekt knüpft an das BMU-Projekt „Wild abfließendes Wasser in urbanen Räumen“ an.
- Die Entwicklungen im Projekt sollen so umgesetzt werden, dass eine Übertragbarkeit auf andere Kommunen möglich wird (open-source).
- Der digitale urbane Zwilling kann zukünftig auch für andere Fragestellungen (z. B. Lärmanalysen, energetische Gebäudeanalysen) eingesetzt werden.
Weiterführende Informationen
Kontaktdaten
Beispiel teilen
Weitere Gute Beispiele aus den Bereichen Umweltschutz und Verwaltung
Urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge für integrierte Stadtentwicklung Leipzig
Im Rahmen des interkommunalen Projektes „Connected Urban Twins (CUT)“ wird in Leipzig unter anderem eine Urbane Datenplattform erarbeitet. Die Urbane Datenplattform ermöglicht die Erstellung Digitaler Zwillinge als Grundlage einer innovativen Stadtentwicklung.