Zum Hauptinhalt springen

Details

MINT Cluster III – Makermobil Herzberg

Ort:
Stadt Herzberg (Elster) und Landkreis Elbe-Elster
Einwohnerzahl:
5.000 - 20.000
Themenfeld/er:
Daseinsvorsorge  
Verwaltung  
Projektträger:
Stadt Herzberg (Elster)
weitere Projektbeteiligte:
Neuland 21 e.V., BTU Cottbus-Senftenberg
Projektlaufzeit:
bis 31.05.2027
Projektstatus:
In Umsetzung
Gesamtkosten:
230.898,00 €
Finanzierung/Förderung:
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der 3. Wettbewerbsrunde der BMBF-Förderrichtline „Regionale Cluster für MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen“

Beschreibung

Im Projekt „MINT-Cluster III – Makermobil Herzberg“ wird ein regionales Netzwerk zur Stärkung der außerschulischen MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Herzberg (Elster) und Umgebung aufgebaut. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen durch praktische, niedrigschwellige Angebote den Zugang zu MINT-Themen zu erleichtern und das Interesse an Technik, Naturwissenschaften und digitaler Bildung nachhaltig zu fördern.

Kernstück des Projekts ist der Aufbau eines sogenannten Makermobils – ein mobil ausgestattetes Fahrzeug, das mit moderner Technik wie 3D-Druckern, Mikrocontrollern und Lötstationen bestückt ist. Es bringt flexible MINT-Angebote direkt an Schulen, Jugendzentren und öffentliche Orte in der Region. Vor Ort werden Workshops, Projektformate und Mitmachaktionen angeboten, in denen Kinder und Jugendliche selbst experimentieren, tüfteln und gestalten können.

Darüber hinaus werden Lehrkräfte, Eltern, Ehrenamtliche und weitere Interessierte durch Schulungen und Fortbildungen in das Konzept eingebunden. So entsteht ein aktiver Nutzerkreis, der die Angebote langfristig begleitet und mitträgt. Parallel dazu wird die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und lokalen Partnern gestärkt, um MINT-Themen nachhaltig in der Region zu verankern.

Projektverlauf

Mit dem Auf- und Ausbau des MINT-Clusters werden die bestehenden Strukturen um ein mobiles Angebot (Fahrzeug inklusive Ausstattung) ergänzt, das in der Fläche MINT-Bildungsbedarfe mithilfe aufsuchender Angebote bedienen kann. Dabei geht es nicht um ein fahrendes Fabmobil, sondern um einen geeigneten Transporter und MINT-Ausstattungselemente, die einfach, sicher und kompakt transportiert werden können, um in den Räumlichkeiten der Einrichtungen ohne große Umstände genutzt werden zu können. 

Mit den Projektmitteln werden zwei neue Stellen bei der Stadt Herzberg geschaffen werden, die ein Netzwerk aus interessierten und engagierten Umsetzungspartnern (Schulen, Kitas, Träger vonaußerschulischer Jugendarbeit, etc.) aufbaut und das Makermobil sowie die dadurch möglich werdenden dezentralen Veranstaltungsformate bekannt macht. Gemeinsam mit den Partnern werden regelmäßige, sich wiederkehrende Angebote etabliert. Mit neuland21 und der BTU bringen zwei erfahrene Partner ihr Wissen und Knowhow zur Ausstattung von MINT-Bildungsorten (und mobilen Angeboten) sowie sinnvollen MINT-Bildungsformaten für verschiedene Altersgruppen ins Projekt ein. Sie liefern Knowhow zur Anpassung und Ausweitung bestehender MINT-Bildungsangebote, die bestimmte Altersgruppen (etwa in der frühkindlichen Bildung) oder bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen (z.B. Mädchen oder Kinder mit Lernschwierigkeiten) erreichen können. Im Projektverlauf wird dabei durch Schulungen von Mentoren und die Erstellung von Leitfäden zu MINT-Formaten ein fortwährender Wissenstransfer geleistet.

Mehrwert

Während in Herzberg bereits erste Strukturen und Angebote im Bereich MINT-Bildung vorhanden sind, ist deren Nutzung noch ausbaufähig. Vor allem hakt es innerhalb der Stadt bzw. ihren umliegenden Ortsteilen an finanziellen und logistischen Herausforderungen bei der Nutzung der lokalisierten MINT-Bildungsangebote: Vielen Lehrer, Erzieher und anderen hauptamtlichen Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit fehlen Ressourcen, um regelmäßige Ausflüge, etwa ins Technikum, zu organisieren. Auch sind die oben genannten strategischen Partner noch nicht eng miteinander vernetzt. Andere Bildungsträger oder Träger der Kinder- und Jugendarbeit in der Region haben bislang noch kaum Kontakt zu MINT-Themen. MINT-Angebote entlang der Bildungskette sind deshalb bislang noch wenig systematisch oder abgestimmt. Zuletzt fehlen haupt- und ehrenamtliche Mentoren, die entsprechende MINT-Bildungsangebote qualifiziert initiieren und anleiten können. Um Interesse an MINT-Themen bei den Kindern und Jugendlichen nicht nur durch einmalige Besuche oder Formate zu wecken, sondern dieses Interesse anschließend auch zufördern und zu vertiefen, sind mehr regelmäßige und dezentrale MINT-Bildungsangebote in den Einrichtungen notwendig, die alters- und zielgruppenspezifisch wiederkehrende bzw. dauerhafte Lernumgebungen schaffen.

Fazit und Ausblick

Das Makermobil mit den verschiedenen MINT-Stationen und MINT-Kits zielt in die Breite der Kinder und Jugendlichen in Herzberg und Umgebung: Im Projektverlauf sollen alle Altersgruppen von 3 bis 18 Jahren erreicht werden, um einerseits möglichst frühzeitig das Interesse an MINT-Themen zu wecken und andererseits gerade in der Abiturstufe, wenn die Berufsorientierung in Richtung Studium geschieht, die Angebote nicht abbrechen zu lassen. Herzberg hat schon jetzt eine Kita mit MINT-Schwerpunkt in der frühkindlichen Bildung und möchte die dortigen Angebote idealerweise auch auf andere Kitas übertragen. In der Altersgruppe bis 18 Jahre finden sich zudem häufig interessierte Jugendliche, die sich erfahrungsgemäß von Teilnehmern zu Mentoren entwickeln und dann jüngere Kinder und Jugendliche anleiten können. Diese Chance wollen die Projektverantwortlichen in Zukunft verstärkt nutzen.

Das Makermobil soll insbesondere Mädchen und jungen Frauen die Gelegenheit bieten, ihre Fähigkeiten und Leidenschaften im MINT-Bereich zu entwickeln. Um dies zu erreichen, soll ein exklusives Angebot für diese Zielgruppe in Form von regelmäßigen Programmier- und Hardware-Tüftelwerkstätten sowie MINT-Mädchensprechstunden in den Schulen (in Kooperation mit der Schulsozialarbeit) geschaffen werden. Von den geplanten Terminen für Kinder und Jugendliche sollen eine Vilezahl exklusiv für Mädchen angeboten werden (Girl’s Day, Exklusivformate wie CoderDojo nur für Mädchen, ergänzt um Berufsorientierungstage mit weiblichen Vorbildern). Darüber hinaus soll mit der Ganztagsschule Christian-Gotthilf Salzmann (mit sonderpädagogischem Schwerpunkt) eruiert werden, ob dort MINT-Bildungsangebote, die das Lerntempo an Kinder- und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten anpassen, erprobt und angeboten werden können. In Kooperation mit Berliner Mädchentreffs, der Herzberger Jugendkoordinatorin und Schulsozialarbeiterin und aufgrund der Analyse und Evaluation der Angebote vor Ort soll gleichzeitig eine Bedarfsanalyse zum Aufbau eines eigenen Mädchentreffs in Herzberg durchgeführt werden. Die Integration und Inklusion von Mädchen mit Migrationshintergrund soll hierbei regional besonders gefördert werden. Neben den Kindern und Jugendlichen als Teilnehmende der MINT-Angebote bilden mögliche Mentor:innen für die Anleitung und Durchführung von MINT-Angeboten eine wichtige Zielgruppe: Lehrer:innen und Erzieher:innen, hauptamtliche Mitarbeiter:innen der Kinder- und Jugendarbeit (seitens derUmsetzungspartner), aber auch Eltern, engagierte Jugendliche und weitere Ehrenamtlichesollen für die unterstützende Begleitung und Durchführung von MINT-Angeboten gewonnen werden. Ohne ihre Hilfe lassen sich Angebote angesichts der begrenzten Ressourcen kaum in die Fläche bringen und nur schwer in der angestrebten Breite verstetigen. Sie gilt es daher mit den geplanten Angeboten früh zu begeistern, zu schulen und in einem Kompetenznetzwerk zu organisieren.

Weiterführende Informationen

Kontaktdaten

Stephanie Kuntze
Fachbereichsleiterin/stellv. Bürgermeisterin/Chief Digitalization and Innovation Officer (CDIO)
Stadtverwaltung Herzberg
Markt 1,  04916 ,  Herberg (Elster), 

Zur Webseite des Projektträgers  

Dieses Beispiel teilen


Kein Gutes Beispiel mehr verpassen?

Abonnieren Sie unseren Newsletter!